Am Freitag, den 17.12.2021, legte der Regionalverband Ruhr den neuen Regionalplan offen. Sprengstoff bergen vor allem Abgrabungspläne für Kies und Kiessand im Niederrhein.
So sollen jährlich sieben Millionen Kubikmeter abgegraben werden – 25 Jahre lang! Das zum Abbau vorgesehene Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von rund 1.000 Hektar, was 1.400 Fußballfeldern entspricht. In Rheinberg sind schon jetzt 20 Prozent des Stadtgebiets betroffen. Neben dem ungeheuren Flächenfraß sind Grundwasserschäden und jahrelanger Schwerlastverkehr weitere Gründe, weswegen Anwohner lautstark protestieren.
„Wenn wir weiter ungebremst so viel Kies und Sand abbauen, wie der Markt nachfragt“, betont das Aktionsbündnis Niederrheinappell, „wird die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Niederrheins zerstört“. Tatsächlich ist die Renaturierung solcher Gebiete in Deutschland Nebensache. Wenn die Konzerne fertig sind, heißt es oft einfach: Baggersee hin und fertig.
Hinzu kommt, dass die abzugrabenden Vorkommen mitnichten nur für heimische Bauvorhaben konzipiert sind. Laut Niederrheinappell wurde mehr als ein Drittel der gesamten Produktion von 2009-2018 exportiert.
„Wir unternehmen alles in unserer Macht Stehende, um den Anwohnern beim Schutz ihrer Heimat zu helfen“, macht unser stellvertretender Vorsitzender, Reinard Zielke, deutlich. „So fordern wir zunächst, die Einspruchsfrist gegen den 1.000-seitigen Regionalplan von drei auf vier Monate zu verlängern. Das ist schon aufgrund der ausufernden Corona-Beschränkungen geboten.“