„Grüner Stahl“ ist, wenn Moos an den Fabriken wächst!

Hiobsbotschaft: Nach dem Absprung eines Hamburger Investors stehen die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) wieder vor der Schließung. 3.000 Arbeitsplätze sind an Duisburgs zweitgrößtem Stahl-Standort direkt bedroht. Hinzu kommen rund 1.500 angehängte Dienstleister, wie Betriebsratsvize Hakan Koc dem Ruhrparlament im Oktober eindringlich schilderte.

Die Stahlsparte von ThyssenKrupp steht kurz vor ihrem Schmelzpunkt. Durch den Abbau von insgesamt 11.000 Stellen und die Trennung von HKM will der Industriekonzern seine Bilanzen sanieren. Wohl nur wegen Milliardensubventionen lässt sich Thyssen noch vor den Karren der Klimaziele spannen und hält am Kostengrab „grüner Stahl“ fest.

Eine im Auftrag des Bundes durchgeführte Studie errechnet bei einem Industriestrompreis von 100 Euro pro Megawattstunde doppelt so hohe Herstellungskosten gegenüber der herkömmlichen Hochofenroute! Die wiederum wird durch den Zwang, CO2-Zertifikate zu erwerben, immer teurer. Ein politisch gemachtes Dilemma, für das die Arbeiter vom Regionalverband Ruhr keine Lösung erwarten dürfen:

Das Ruhrgebiet nehmen die verbrauchten Parteien als „Hydrogen Metropole“ wahr und eine Rednerin der SPD-Fraktion betonte noch im Oktober mit einer Miene, die einen Hochofen zufrieren könnte, es dürfe „keine Abkehr vom Weg zum klimaneutralen Staat geben“. Wolfgang Seitz von der AfD-Gruppe im Ruhrparlament kontert:

„Klimaneutralität ist die Politik der Deindustrialisierung. Damit macht man die Stahlbranche nicht zukunftsfest. Damit zerstört man ihre Zukunft. ‚Grüner Stahl‘ ist dann, wenn an den verlassenen Stahlfabriken Moos wächst! Was wir brauchen, ist günstiger, grundlastfähiger Strom und ein Ende des Emissionshandels, damit unsere Industrie und zigtausende Arbeitsplätze bestehen können.“