Das Tourismuskonzept des Regionalverbands Ruhr soll die Weichen für „eine attraktive Freizeit- und Tourismuslandschaft für morgen“ stellen. Stolz erwähnen die Autoren im Vorwort das US-amerikanische Magazin „National Geographic“. Demzufolge sei der Pott nämlich eines der 25 „aufregendsten Reiseziele“!
Keine Frage: Das Ruhrgebiet hat viele wunderschöne Seiten und eine Belebung des Tourismusfaktors tut der Region unbedingt gut. Aber es gibt eben auch stockdunkle Schattenseiten. Und die sind für die Bewohner auf ganz andere Weise „aufregend“, als ausländische Reisejournalisten sich das vorstellen:
Da wären z. B. wilde Müllkippen im Dortmunder Norden, die eskalierende Trinker- und Junkieszene im Duisburger Kantpark, die spontan ausbrechenden Massenschlägereien unter Clans in Essen und, und, und.
„Ein ehrliches Tourismuskonzept würde die zahlreichen Brennpunkte benennen und die Altparteien auffordern, hier endlich die Augen zu öffnen“, kommentiert unsere sachkundige Bürgerin, Andrea Pousset. „Ansonsten haben wir eine Region, in der zahlkräftige Touristen sich die Nettigkeiten anschauen, während ein paar Kilometer weiter die gescheiterten Viertel weiterwuchern.“